Eine Frau, die neu anfangen will. Eine Familie, die ihr in den Ohren liegt, einen Mann zu finden. Ein Mann, der nicht nur ihr Nachbar, sondern auch ihr Fake-Boyfriend ist.
Worum geht es?
»Du bist wirklich ganz nett, aber ich finde nicht, dass wir uns länger sehen sollten.«
Perci hat es nicht leicht: Erst wird sie von ihrem Ex auf die denkbar demütigendste Weise abserviert (Zu Silvester! Live im Radio!), dann mischt sich ihre übergriffige Mutter in ihr Liebesleben ein. Um sie sich vom Leibe zu halten, erfindet Perci einen Fake-Boyfriend und nennt dummerweise den Namen ihres Nachbarn. Ihres sehr, sehr heißen Nachbarn. Der keine Ahnung hat, dass er Perci angeblich datet …
Eine RomCom wie eine Umarmung von der besten Freundin.
Mit der schrägsten Großmutter aller Zeiten und einem wirklich heißen Nachbarn.
Gestaltung und Schreibstil
Das Cover ist eher schlicht und erinnert an die englischen RomCom-Cover. Ich liebe es, dass wir immer mehr auf dem deutschen Markt finden. Die Geschichte wird aus der Sicht von Perci erzählt. Dadurch kriegt man einen perfekten Einblick in unsere Protagonistin. In die Gedanken, die hier eine präsente Rolle spielen. Es gibt Handlung, aber im Großen und Ganzen geht es um die Entwicklung von Perci. Ganz süß fand ich die Zitate zu Beginn eines jeden Kapitels, die allesamt von Percis Großmutter stammen.
Meine Meinung
Ich wusste zunächst nicht, was ich bei dem Buch erwarten soll. Aber ich versuche gerne neue Bücher und besonders welche, die nicht schon vorher gehypt werden. Irgendwie habe ich eine cute RomCom erwartet, aber ich wurde eines Besseren belehrt.
Hier erhält man neben einer Romance-Geschichte mit dem Trope Fake Dating, eine Geschichte über die komplexen Beziehungen von 3 Generationen an Frauen in einer Familie. Perci liebt ihre schrullige Großmutter über alles. Sie hat Perci immer so akzeptiert, wie sie ist, während ihre eigene Mutter immer wieder versucht ihr Leben zu beeinflussen. Indem sie ihr vorschreibt, was für Kleidung sie tragen sollte. Was der beste Job für sie ist und, dass Percis (Ex-)Freund Brad, der perfekte Ehemann wäre.
Mit einer Anti-Vorsatz-Liste, die ihr bester Freund schreib, versucht sie sich loszusagen von all den äußeren Einflüssen und endlich zu sich selber zu finden. Innerhalb des Buches, was ein ganzes Jahr abdeckt, merkt man, wie sehr sie sich verändert und sich langsam und schleichend in Nate ihrem Nachbarn verliebt, der zunächst nur als Fake-Boyfriend dienen sollte.
Ich finde, dass die Liebesgeschichte fast schon zweitrangig ist. Die Autorin hat es auf feinfühlige und authentische Art und Weise geschafft, das Thema Familiendramen, Körperideale und Essstörungen zu thematisieren. Es zeigt einem, wie wichtig es ist, zu träumen und hoffen. Dass man einen eigenen Weg finden sollte.
Die Nebenhandlung rundum Percis Schwester und Matthias hat mich in den Bann gezogen. Ich habe sooooo sehr mit den beiden mitgefiebert.
Am Ende hätte ich mir vielleicht noch die ein oder andere Szene mit Nate gewünscht. Ich fand der "Knackpunkt" zwischen den beiden hätte nicht sein müssen, aber es Perci auch wieder eine lehrreiche Lektion verpasst.
4,5/ 5 ⭐
[Rezensionsexemplar]
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